Kritisch betrachtet
In den Normen und Werten unserer Gesellschaft heißt es:
"Die Jugend ist unser höchstes Gut"
Bei genauem Hinschauen bekommt man jedoch den Eindruck, dass dies nur dann wirklich zählt, wenn die Gesellschaft an die Rentenkassen denkt.
Unsere Schokoladenseite:
Wir leben in der Hemisphäre des Wirtschaftswunders. Den zerstörerischen Krieg überwunden, haben wir unglaubliche Mühen auf uns genommen und ein Wirtschaftsimperium (die westliche Welt) aufgebaut, welches seinesgleichen sucht. Fährt man durch unsere Orte und schaut man in unsere Häuser und Wohnungen, sieht man, dass es uns finanziell wirklich gut geht. Mittlerweile haben selbst kleinere Orte oft große Industriezentren. Fluch und Segen, denn die Großindustrie schluckt den Familienbetrieb und die Kleinfirmen. So bauen wir heute, ganz nach unserem Vorbild des "tollen Amerikas" riesige Komplexe, welche gleichzeitig eine Vielzahl an Geschäften beherbergen. Die Wirtschaft muss ja florieren. Und die Erwachsenenwelt wird auch nicht vergessen. So bauen wir problemlos Theater, riesige Fußballarenen und Sporthallen, Musikvereine mit riesigen Gebäuden, um nur ein paar Dinge zu benennen. Da spielt es dann auch keine Rolle, wenn wir von Millionenprojekten reden. Und noch leichter tun wir uns, wenn es dabei um wirtschaftliche Aspekte geht. Bis in die jüngere Vergangenheit war es auch kein Problem, wenn man hierfür mehr ausgab, als wirklich da war und somit Schulden gemacht wurden.
Aber was wurde für die Jugend getan? - außer, dass sie durch Besitzregelung und Zäune in ihrer eigenen Umwelt ausgesperrt wird?
Viele werden an dieser Stelle sagen: "Die Jugend von heute hat doch alles"! Aber ist dies wirklich wahr? Sind die Materialien, welche wir unseren Kindern zukommen lassen, wirklich so toll und erfüllend, wie wir glauben? Politisch Engagierte werden wahrscheinlich argumentieren: Wir haben heutzutage Krabbelstuben, Kindergärten, eine Vielzahl an Schulen, ja auch Horte und andere Tagesstätten, in welche wir eine Menge Geld investieren. Und wenn die Jugendlichen Glück haben, leben sie in einem Ort, wo es einen Skaterplatz mit mehr als zwei Rampen gibt oder vielleicht sogar ein Jugendzentrum, das dann einmal, eventuell sogar zwei- oder gar dreimal die Woche für ein paar Stunden aufmacht.
Und wie ist das mit den Schulen, bzw. den Schulsystemen?! Wie weit sind diese auf die Kinder und Jugendlichen und deren Wünsche und vor allem Bedürfnisse abgestimmt?? Bzw. wie weit wird in diesen Systemen der Mensch als Individuum bedacht und entsprechend gefördert?
Objektiv angeschaut, kann man unser Schulsystem deutlich als viel zu träge ausmachen. Sehr oft geht es an den Schulen noch über Frontalunterricht. Der Lehrstoff wird weder tatsächlich an die Zeit, noch auf die wirklich relevanten Themen abgestimmt. Wenn man es genauer betrachtet, sind die Schulen und Schulsysteme so ausgerichtet, damit junge Menschen dort zum einen verwahrt und zum anderen für "unsere Wirtschaftsinteressen" aufgebaut werden. Weder die Eltern noch die Schüler haben direkten Einfluss auf Lehrstoff und Lehrstoffvermittlung. Die Lehrsysteme sind nach unserem eigenen Wissen total veraltet und nicht entsprechend den heutigen Bedürfnissen und dem Wissensstand der Modernen angepasst.
Auch sonst bleibt keine Wahl. Wo sollten die Kinder auch hin, wenn Mama und Papa arbeiten müssen?
Nach außen wird reagiert. Wir stampfen einen nach dem anderen Hort und Krabbelstuben aus dem Boden, damit auch der entsprechende Freiraum entsteht und die Elternteile sich auch voll in die Wirtschaft einbringen können - anstatt sich, wie es einem ein gesunder Menschenverstand vermitteln müsste, sich um die eigenen Kinder und das Wohl der eigenen und der anderen Familien - der Gesellschaft - zu kümmern.
Wie kommt es denn dazu:
Über Medien und Werbung wird der Gesellschaft ein Niveau vorgegaukelt, welches als Standard angesehen und vorgegeben wird. Es ist klar definiert, was es bedarf, um dazuzugehören. Um diesen Standard zu halten, müssen beide Elternteile in Vollzeit arbeiten, damit dieser überhaupt erreicht, bzw. gehalten werden kann. Es scheint uns dabei egal, wenn dabei die Familie und letztlich auch das Individuum selbst leidet oder gar der Eine oder der Andere darunter zerbricht.
Wir müssen aufwachen und hinschauen! Änderungen müssen her!
Offizielle Zahlen belegen, dass in unserer Gesellschaft mittlerweile 40 % der Menschen unter depressiven Symptomen und Beschwerden leiden, bzw. diesbezüglich ärztlich behandelt werden. Es mangelt also nicht nur in Bezug auf die Jugend. Unserer Gesellschaft geht es schlecht.
Da gibt es eine Ursache und diese ist erkennbar: "Das Gut steht über der Person, dem Individuum. Dazu geht es steil bergab im Füreinander und Miteinander."
"Wir sollten gestern schon anfangen, uns um den Menschen als wertvolles Individuum zu kümmern. Ihm entsprechenden Raum geben und darauf achten, dass er sich entsprechend entwickeln kann."
Dies nehmen wir, der Verein Jugend im Zentrum als Auftrag an. Zum Wohle der Jugend und der ganzen Gesellschaft.
Wir sind dankbar für jeden Auftrag und freuen uns über jede Art der Unterstützung.